Diskussionsforum
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These 4
Die politische Gemeinde als Institution ist das Unwichtigste der Identifikationsmerkmale
Position IG Starkes Ausserrhoden
Womit identifizieren wir uns? Was ist uns an unserem Wohnort wirklich wichtig? Was wollen wir in der Nähe haben?
Eine Umfrage der IGsAR hat klar gezeigt, dass es nicht die politische Gemeinde bzw. die Gemeindeverwaltung ist. Wir identifizieren uns mit dem Dorf, wobei dieses nicht mit der politischen Gemeinde deckungsgleich sein muss. Je nach Situation kann das auch ein Quartier, der Dorfkern oder eine andere Einheit sein. In diesen Einheiten gehört man zusammen, in diesen Einheiten soll eine taugliche Infrastruktur vorhanden sein, in diesen Einheiten findet unser reges und immer noch gesundes Vereinsleben statt, in diesen Einheiten finden Dorf- und Quartierfeste statt. Da sind wir zu Hause und dafür stehen wir auch ein.
Wir sind überzeugt, dass Anpassungen der politischen Strukturen (also massvolle und von den Betroffenen getriebene Zusammenschlüsse von Gemeinden) diese Dörfer und Quartiere nicht schwächen werden. Auf der anderen Seite sind diese Dörfer und Quartiere zu klein, um selbst lebensfähige Gemeinden zu sein. Ein gutes Beispiel ist Herisau. Diese politische Gemeinde setzte sich aus unterschiedlichen Dörfern und Quartieren zusammen, die z.T. sehr eigenständige Kulturen und Gemeinschaften darstellen. Zusammen sind sie lebensfähig.
Mit dieser Überlegung im Hinterkopf kann man die Frage nach heute wieder sinnvollen Strukturen viel unaufgeregter angehen. Die eigene Identität ist nicht gefährdet, da mein Dorf weiterhin bestehen wird. Es wird aber Teil einer stärkeren Gemeinde, was meine Position verbessert und damit jene des Kantons stärkt.
Sicher wird man dann auch mit dem Namen und dem Wappen der neuen Gemeinde eine gute Lösung finden, so dass wir die Gemeinden nicht durch Nord, Mitte und Süd unterscheiden müssen.